Crotone – Brindisi

1 Oktober, 2010 | Kategorie: Segeln 2009 | noch keine Kommentare

Zeitig in der Früh legten wir in Crotone ab. Wir hatten mit dem Bug zum Kai festgemacht, mit einer Mooringleine an der Steuerbordseite. Als wir schon fast aus der Lücke waren, fiel Sabina der Bootshaken in s Wasser. Bevor wir nahe genug dran waren, trieb ihn der Wind bereits zwischen die Mooringleinen der Nachbarboote, so blieb Sabina diesmal der Sprung ins Wasser nicht erspart. Na ja, der Sprung schon, sie durfte die Badeleiter benutzen, aber so ein erfrischendes Bad am Morgen soll ja sehr belebend sein. Jedenfalls war sie eine Minute später bereits wieder an Bord, mit dem Bootshaken. Gleich nach der Hafenausfahrt zogen wir die Genua auf und gingen auf Kurs, der Wind kam genau von Hinten und daran sollte sich bis St. Maria di Leuca nichts mehr ändern, außer das wir wieder einmal ins zweite Reff am Groß mussten und die Genua ganz eingerollt war. Aber die sechs bis sieben Windstärken sorgten für flotte Fahrt. Am frühen Nachmittag überlegten wir gerade ob wir schon duschen sollten oder nicht, als eine Welle schräg von hinten ins Cockpit einstieg und diese Frage für uns klärte. Ein paar Liter fanden sogar den Weg über den Niedergang bis in den Salon. Na gut, raus mit trockenen Klamotten und dem erwärmten Süßwasserkanister, obwohl das Wasser warm war, fröstelten wir dann ganz ordentlich im Wind.

Abends ließ der Wind dann soweit nach, dass wir den Motor dazu nahmen. Gegen zwei Uhr Nachts rundeten wir Kap St. Maria di Leuca und fuhren in die Straße von Otranto ein. Vor uns lag die Adria, unser letztes Meer, das wir auf unserer Reise befahren wollten. Endlich hörte auch das starke Rollen auf, da wir nun in die Wellenabdeckung des italienischen Stiefelabsatzes segelten. Neuer Kurs: „Dubrovnik“, noch  175 Meilen nach Norden.

Vormittag schnappte ich dann im Krächzen des UKW-Funks auf Kanal 68 eine Starkwindmeldung für die südliche und mittlere Adria für die nächsten 24 h auf. Leider war der Empfang während der nächsten Stunden schlecht, die Gribfiles über Amateurfunk sagten nur 15 – 20 Knoten aus Süd an, das wäre ohne weiteres guter Segelwind. Mittlerweile motorsegelten wir die Küste entlang Richtung Otranto, ehe der Wind dann gegen Mittag auffrischte. Endlich konnte ich die italienischen Wettermeldungen über UKW wieder empfangen. Sturmwarnung, für die südliche Adria. Was tun? Momentan war gerade richtiger Segelwind, aber solche Warnungen werden ja nicht leichtfertig verbreitet. Also neuer Kurs Brindisi, noch 16 Meilen entfernt. Gegen 17h erreichten wir dann endlich die Hafeneinfahrt, der Wind war jedoch nicht stärker geworden. Jetzt noch zwei Meilen durch den Vorhafen ins Stadtzentrum, dort gingen wir längsseits, wo in der Saison die Boote mit Mooringleinen  eines neben dem anderen liegen. Jetzt war vor uns hundert Meter, hinter uns zwanzig Meter bis zum nächsten Schiff Platz.

Die Entscheidung, ob wir noch in Italien nachtanken sollten, wurde uns durch die bereits geschlossene Bootstankstelle abgenommen, was aber nicht so schlimm war, sollte doch die nächsten Tage noch kräftiger Südwest wehen.

Wir gingen noch ein wenig durch die Stadt, sehenswertes gab es jedoch nur wenig. Einzig eine Einkaufsstraße war ein wenig belebt, Sabina nutzte die Gelegenheit für einen kleinen Schaufensterbummel. Dieses Vergnügen war ihr im letzten Jahr nicht oft vergönnt.

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