Von Horta nach Ponta Delgada

15 Juli, 2010 | Kategorie: Segeln 2009 | noch keine Kommentare

Gleich um 8h in der Früh legten wir ab und verholten uns zur Tankstelle beim Marinabüro. 40€ für 4 Tage ist nicht viel, wenn man die Marinapreise des Mittelmeeres gewohnt ist, da würde man in Ibiza nur ein paar Stunden liegen können. Wir tanken noch den Tank und zwei Kanister voll und sitzen dann vor dem Customs Office, um uns abzumelden. Öffnungszeiten 9-16h. Es ist neun Uhr, es wird viertel Zehn wir fragen im Marinabüro nach ob sie wissen, wann geöffnet wird. Der Marineiro meint nur, wenn zu ist sollen wir einfach fahren, den Rat befolgen wir natürlich gerne.

Vor dem Hafen empfängt uns Nordwind der uns rasch zur Südwestspitze Picos treibt, dort frischt er auf, gerade als wir ans reffen denken passieren wir eine Wetterscheide, noch 10 Knoten ,noch fünf Knoten dreihundert Meter weiter Wind aus. Die Sonne kommt heraus, wir motoren durch absolut glatte See die Südküste Picos entlang. Seit langem wieder einmal sitzen wir nur in den Badesachen im Cockpit. Sechs Stunden später erreichen wir die Ostspitze von Pico, als wir zwei Walewatching – Schlauchboote hektisch vor uns hin und her düsen sehen. Und wirklich können wir auch ein paar Atemfontänen und Schwanzflossen sehen. Auch ein Rudel Delfine kreuzt unseren Kurs. Die Schlauchboote liegen schon weit zurück, als wir vor uns auch eine Gruppe Wale erspähen. Wir ändern ein bisschen den Kurs, um etwas Näher zu kommen, und wirklich fünf Wale ziehen vor uns ruhig durchs Wasser. Keine Riesen, aber so lange wie unser Schiff sind die Größeren auch. Bis auf 30 m kommen wir heran dann tauchen sie unter und sind weg.

Wir ändern den Kurs jetzt auf Ostsüdost Richtung auf Sào Miguel. Als wir aus der Windabdeckung von Pico herauskommen, haben wir statt der angesagten 10 Knoten Wind, Spitzen bis 25 Knoten. Das Groß im zweiten Reff und die Genua halb eingerollt geht es hart am Wind in die Nacht. Erst gegen Mitternacht geht die Windstärke auf moderatere Werte zurück, um 2h übergebe ich die Wache an Sabina, die Genua ist jetzt wieder ganz ausgerollt. Am nächsten Morgen reffen wir dann auch das Groß wieder aus, mit 6 Knoten geht es dem Ziel entgegen. An der Südküste von Sào Miguel dreht der Wind dann immer achterlicher, vier Meilen vor der Hafeneinfahrt heißt es wieder den Motor starten. Als wir anlegen ist es 18:30, das Marinabüro ist bereits zu, so kommen wir zu einem kostenlosen Liegeplatz für eine Nacht am Ankunftspier.

Am nächsten Morgen checken wir ein, nach dem Stempel des Custom Officer aus Horta kräht kein Hahn, wir verlegen Madaris an einen der Schwimmstege. Endlich Süßwasser in Hülle und Fülle, wir blasen unser Dingi auf und schwemmen den letzten Sand aus der Karibik heraus. Mit dem Küchenschwammerl reinigen wir den Unterboden vom Algenfilm, der schon recht deutlich zu sehen war. Am Nachmittag gehen wir die Stadt besichtigen und ich seit Ende Oktober das erste Mal zum Friseur.

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