Neues Video
März 3, 2019 | Filed Under Segeln 2009 | 629 CommentsEin neues Video gibt es im Menüpunkt Squib, mit nur einer laufenden Maschine beginnen wir den Rückweg nach Griechenland
Ein neues Video gibt es im Menüpunkt Squib, mit nur einer laufenden Maschine beginnen wir den Rückweg nach Griechenland
Unter Squib findet ihr ein neues Video von unserer Reise nach Wien, das ich auch bei YouTube hochgeladen habe.
2017 haben wir Squib eine neue Segelgarderobe spendiert, und die Aries mit einem neuen originalen Ruder endlich zum Laufen gebracht, doch im Schiffsinneren sieht man auf einem Blick, dass das Boot in die Jahre gekommen ist. So bin ich letzten Winter auf die Idee gekommen, Squib nach Wien zu holen, um ein umfassendes Refit zu starten. Wie man ein Boot kostengünstig in die Hauptstadt eines Binnenlandes bringt, seht ihr in den Videos, die unter Squib online gestellt sind. Wer es ganz eilig hat, kann auch gleich meinen YouTube Kanal „Peter Fehringer“ aufrufen.
Wie geht es weiter?
Im September werden wir mit dem Auto nach Preveza fahren und den defekten Motor ausbauen, bis dahn schaue ich ob ich eine Tauschmotor zu einem vernünftigen Preis bekommen kann. Mit dem kaputten Motor geht es dann zurück nach Wien, um ihm in Winter zu reparieren und ihm im Frühjahr gegen den Laufenden auszutauschen, der auch Öl verliert und dessen Wasserpumpe repariert gehört. Bevor die Motoren wieder eingebaut werden, werde ich den Boden der Motorbilgen glätten und dann mit Epoxi drüber laminieren, damit sich allfällige Flüssigkeiten nur noch an der tiefsten Stelle sammeln können wo neue Bilgepumpen installiert werden. Derzeit gibt es jede Menge Vertiefungen wo sich der Dreck sammeln kann und die schwer zugänglich sind. Wenn das alles so klappt wie ich mir das vorstelle, geht es dann in einem Jahr nach Wien um den weiteren Refit durchzuführen.
So weit der Plan.
Donnerstag morgen holen wir den Anker auf und tuckern die dreiviertel Meile bis zum Slipplatz der Aktio Marina. An der Westseite der Mole liegen keine Schiffe, wir legen „gekonnt“ mit einer Maschine an und melden uns im Marinabüro. Bevor wir dran kommen wird noch ein Motorboot ins Wasser gesetzt, während dessen wäscht Sabina bereits den ersten Teil der Wäsche und ich gehe ein frisches Brot kaufen. Um 11h ist Squib aus dem Wasser und steht fast am selben Platz wie letztes Jahr. Wir nutzen den windstillen Vormittag zum Segel abschlagen, so zeitig im Jahr war die Saison für uns noch nie vorbei. Am Abend haben wir schon fast alles gepackt und verstaut, die Motoren sind Süßwasser gespült, der Außenborder vom Treibstoff befreit und in Süßwasser komplett leer gefahren. Zu zweit geht halt doch alles viel schneller. Abends sind wir bei Manuela und Michael am Schiff eingeladen, vorher essen wir noch die letzten Reste des verderblichen Proviants zum Abendessen. Es wird ein vergnüglicher Abend bei einigen Gläschen Wein.
Freitag erledigen wir dann noch die restlichen Kleinigkeiten, wie Kühlschrank abschalten und ausräumen, zwei der drei Solarpanele abdecken, Leinen Süßwasser spülen usw. Wir lassen den heurigen Segelurlaub abends in der Taverne bei ausgezeichnetem Essen ausklingen.
Samstag um halb acht holt uns ein Taxi ab und bringt uns zum Flughafen, was nicht ganz komplikationslos ist, reisse ich doch die Abdeckung der Schiebetür ab, weil ich sie schließen will und sie nicht zugeht, da sie elektrisch betrieben wird. Ich dürfte aber nicht der Erste gewesen sein, so leicht wie der Griff runter ging. Am Flughafen rund um uns vertrauter Dialekt, wir haben Glück und sind zu Zweit in einer Dreierreihe vor dem Notausstieg, was mehr Beinfreiheit bedeutet. Bereits 10 Minuten früher als laut Plan heben wir ab, unter uns zieht zuerst Paxi, dann Korfu, Albanien, die Bucht von Kotor vorbei, bis der Flieger kurz nach Dubrovnik ins landsinnere schwenkt und die Landschaft unter Wolken verschwindet. Erst kurz vor dem Neufeldersee sind wir wieder unter der Wolkendecke, am Leithagebirge vorbei geht es zur Landung nach Schwechat, wo wir zwanzig Minuten zu früh dran sind. Unser Gepäck kommt dann noch als Erstes am Band und eine Viertelstunde nach der Landung schliest uns Karin , die uns abholt in die Arme, kurz nach halb Elf sind wir bereits wieder zu Hause.
Kein Windhauch regt sich, leichter Nebel zieht über die spiegelglatte Wasseroberfläche als Sabina den Anker aufholt. Sie hebt die Hand, unser Signal das der Anker ausgebrochen ist, ich geben langsam Gas und wir nehmen Kurs auf die noch geschlossenen Brücke am Ende des Lefkaskanals. Noch 15 Minuten bis zur Brückenöffnung. Die letzten paaar hundert Meter tuckern wir im Standgas zu den zwei bereits wartenden Booten. Schließlich fahre ich noch einen Kringel bevor sich die Brückenfähre seitwärts bewegt, während Sabina das Großsegel auspackt. Hier wo keine Häuser stehen weht bereits leichter Ostwind. Wir fahren als Letzte hinaus aufs ionische Meer, bevor wir aus der Kanaleinfahrt nach Norden schwenken setzt Sabina das Großsegel. Ich steuere nach Norden auf die Einfahrtstonnen nach Preveza zu, natürlich kann ich sie nur am Kartenplotter sehen. An der Steuerbordseite sehen wir die kleine Kapelle auf ihrer Sandinsel, hinter den Dünen in der Lagune. Gemeinsam setzten wir die Genua, nach ein paar hundert Metern schalte ich den Motor wieder aus. Mit 3-3,5 Knoten segeln wir ca 60° am Wind unseren Kurs. Ich zupfe noch ein wenig an den Schoten, öffne das Groß ein wenig, fast vier Knoten. Gegen 9h hat der Wind auf 10-12 Knoten aufgefrischt, mit 4,5 Knoten segeln wir am Flughafen in Aktio vorbei. Als wir zwischen erstem und zweitem Tonnenpaar das Fahrwasser nach Preveza erreichen, rollen wir die Genua ein und starten wieder den Motor. Eine halbe Stunde später erreichen wir den Ankerplatz nordöstlich der Marina Preveza. Wir setzen den Anker auf drei Meter Tiefe. Leider kommt der Wind jetzt aus Südost und Squib schaukelt ein wenig auf und ab, die Wellen sind aber so hoch, dass wir den Dingiausflug in die Stadt auf morgen verschieben, wir haben wenig Lust auf nasse Hintern. Gegen 17h dreht dann der Wind auf Nord, die Wellen lassen nach, wir bleiben aber an Bord, da wir noch einige Vorräte aufbrauchen müssen.
Am nächsten Vormittag ist es dann spiegelglatt und wir fahren mit dem Schlauchboot in den Fischerhafen, wo wir das Dingi liegen lassen, während wir uns auf die Suche nach einem Koffer machen. Wenn wir bis Wien gekommen wären, hätten wir keine Koffer gebraucht, aber jetzt müssen wir unser Gewand irgenwie mitnehmen. In der Fußgängerzone werden wir fündig und kaufen eine große leichte Sporttasche mit Rädern und Handgriff. Ich bekomme eine SMS vom ehemaligem Wiener Gruppenleiter des Ösyc, Michael. Seine Frau und er werden morgen auch in Preveza sein und wir machen uns ein Treffen für den Abend aus. Gemeinsam finden wir eine nette Taverne in einer der hinteren Seitengasssen, wo man wie früher statt eine Speisekarten zu bekommen, in die Küche zum in die Töpfe schaun geführt wird. Hier gibt es endlich mit Zwiebel gefüllte geschmorte Melanzani, die wir Beide so gerne essen. Unser Krantermin wird auf 10h vormittags am nächsten Tag angesetzt.
Dienstag ist es dann soweit, wir verlassen die Tranquilbay Richtung Norden, setzen die Genua, nur um sie eine halbe Meile weiter wieder zu bergen und den Motor wieder zu starten. Bei absoluter Windstelle motoren wir mit 3,5 Knoten zur Einfahrt des Lefkaskanals, wo wir vor Lygia nochmals vor Anker gehen. Badestopp, bei 27°C Wassertemperatur ein Vergnügen. Ich setzte mir die Tauchermaske auf, weil es etwa zwei Meilen vor der Einfahrt einen Ruck im Bot gegeben hat, als ob sich irgendetwas um die Schraube gewickelt hätte. Doch zum Glück falscher Alarm, nichts ist an der Schraube. Gegen 16h holen wir den Anker auf und fahren weiter nach Lefkada, wo wir vor dem Stadthafen ankern, was zwei Gründe hat: 1.) Anlegen rückwärts mit einer Maschine sehr schwer, 2.) Unser Dekpa ist abgelaufen, da ich ja im Mai mit Gerhard, als es noch gültig war, Griechenland verlassem habe, und wir bis jetzt noch keine Gelegenheit hatten es zu verlängern, (Dekpa= Gebühr, quasi Fahrerlaubnis in Griechenland) und heuer Squib auch nicht mehr ins Wasser kommt. Abends wassern wir das Schlauchboot und paddeln an Land, um in unserem Lieblingslokal Kokoretsi zu essen. (Kokoretsi sind Innereien, die in den Darm eingefüllt und dann über Holzkohle gegrillt werden. Leider gibt es das an diesem Tag nicht, da wir schon sitzen, bleiben wir und essen Gyros. Bereits um 10h sind wir wieder am Schiff und heben noch das Schlauchboot an Deck, da wir in der Früh ja gleich weiter wollen.
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag ziehen erste Gewitter über das ionische Meer. Wir ankern geschützt in der Tranquilbay, rund um uns mittelhohe Hügel, auf der Nydriseite steigen die Berge auf fast 1000m Höhe an. Obwohl wir nur 80 m von der Durchfahrt in die Vlychobay entfernt sind, finden die meisten Böen nicht den Weg zu uns, das Ankergeschirr wird keiner Belastungsprobe unterzogen. In der Früh schöpft Sabina 10 cm Wasser aus dem Schlauchboot, bevor sich nach Nydri fährt. Ich halte solange am Schiff Wache, weil sich schon wieder Gewitter zusammenbrauen. Keine halbe Stunde nach Sabinas`s Rückkehr fängt es erneut an. ALs die Gewitter nach drei Stunden weiterziehen schöpfe ich fast 20 cm Wasser aus dem Dingi. Etwas Gutes hat die ganze Sache, Squib ist komplett Süßwasser gespült, auch die Segel. Während der Nacht sitzen wir bis weit nach Mitternacht auf den Stufen in die Rümpfe, möglichst weit vom Mast entfernt, da andauernd Blitze in 1 -2 km Entfernung einschlagen. Unser britisches Nachbarboot wird abgetrieben und vertreibt auf eine deutsche Elan 33, die an einer Mooring vertäut ist. Dessen Eigner hat in weiser Voraussicht ein paar Fender rausgehängt, bevor er das Schiff verlassen hat. Es war dann kein größerer Schaden, nur das englische Boot hat seine Buglaterne an der Reling des anderen Bootes abgebrochen.
Samstag ist das Gröbste vorbei, wir fahren beide in die Stadt, am Rückweg klopfen wir bei einem österreichischem Boot an, das ungefähr 120 m von uns entfernt ankert. Wir laden Ruth und Franz von der Dorado für ein Plauscherl am Nachmittag ein. Der Nachmittag mit den Beiden vergeht dann wie im Flug, wir tauschen seglerische Erfahrungen aus, Franz erzählt, das wir in der Aktio Marina fast nebeneinander überwintert haben. In der Nacht geht es dann wieder mit den Gewittern los, diesmal sehe ich sogar wie ein Blitz unmittelbar neben uns in den Berg einschlägt, vielleicht 300m Entfernung bis dorthin. Immer wieder checken wir das Satellitenbild auf Wetteronline, ob sich verlagerungstendenzen abzeichnen, Erst um halb 2 sind die Gewitter soweit abgezogen, dass an Schlaf zu denken ist, Sonntag kommt auch die Sonne gegen Mittag heraus und wir gehen abends mit Ruth und Franz in Nydri essen. Wir sitzen direkt an einem Tischchen am Strand, keine fünf Meter vom Wasser entfernt, direkt an der Promenade. Der Abend ist sehr gelungen, bei den Schlauchbooten verabschieden wir uns, beide Crews wollen am nächsten Tag weitersegeln. Doch Monntag vormittag regnet es immer wieder ein wenig und so manchen wir uns für den Abend ein weiteres Treffen aus und verbringen einen netten Abend in einer Taverne der zweiten Reihe, die komplett unter Weinranken verborgen ist. Diesmal verabschieden wir uns dann wirklich den Dienstag möchten wir definitif wieder ein Stück weiter.
Donnerstag in der Früh holen wir die Landleinen ein,schwoijen am Anker in den Wind und setzten das Großsegel. Bereits nach 100 gefahrenen Metern kann ich den Motor wieder abstellen, wir setzten noch die Genua und langsam segeln wir nach Osten aus der Bucht. Bei Windstärke 2. So brauchen wir fast eine halbe Stunde, bis wir die kleine vorgelagerte Insel runden, um Kurs auf Nydri nehmen zu können. Sabina übernimmt das Steuer, ich trimme noch die Segel bevor ich Zähne putzen gehe. Ein paar Böen aus Süd beschleunigen uns auf 4-5 Knoten, dazwischen sind wir kaum schneller als 2,5 Knoten. Wir segeln südlich an den Untiefen zwischen Skorpios und Meganisi vorbei, der Wind frischt auf, kommt mehr aus Südwest, wir nehmen die Segel dichter, 5 Knoten. Auf ein paar hundert Metern haben wir dann 20 Knoten Wind, erst als wir Meganisi passiert haben lässt er wieder nach und dreht auf Süd. Wir gehen dann noch eine halbe Meile vor den Wind, damit wir dann die Einfahrt in die Tranquilbay ansteuern können, ohne dass das Großsegel die Genua abdeckt. Als wir die kleine Kapelle vor der Einfahrt passieren, kommt der Wind wieder fast von Vorne, doch wir haben die Genua schon weggedreht und motoren, die letzte halbe Meile zum Ankerplatz. Insgesamt haben wir heute den Motor nur 1o Minuten angehabt, ein toller Segeltag.
Die Entschleunigung hat uns gepackt. Während täglich Schiffe kommen und gehen, bleiben wir fast eine ganze Woche am selben Ankerplatz. Die Temperaturen steigen in dem Maße in dem der Wind abflaut. Jeden Tag zeigt unser Wasserthermometer mehr Grade an, 24,4°, 25,5°, 26,3°, 27,4° und dann sogar 28°C. Allerdings trifft das nur auf den obersten halben Meter zu, darunter ist es doch kühler. Wir schnorcheln, fahren mit dem Schlauchboot an Land und essen in der griechischen Taverne, die auf der anderen Seite der Bucht liegt, eine viertel Stunde zu Fuß entfernt. Dort gibt es auch einen kleinen Shop, wo wir uns mit etwas Obst und frischem Brot versorgen können. Mehrmals pro Tag springen wir ins Wasser, so richtige Relaxtage für uns
Eines Nachmittags läuft eine Ketch aus Großbritannien ein und versucht neben uns anzulegen. An Bord eine Familie mit zwei Kindern. Weil es ja sonst nichts zu tun gibt beobachten wir natürlich das Anlegemanöver, das dann nach einer Stunde auch wirklich erledigt scheint, bis etwas Seitenwind aufkommt und der Anker zu rutschen beginnt. Also setzt der Vater seinen Sohn im Volksschulalter ins Schlauchboot mit dem Auftrag, die beiden Landleinen bereit zu halten und holt den Anker auf um ihm neu zu setzten. Plötzlich hallt panisches Geschrei über die Bucht, der Bub hat eine Leine verloren. Sabina hat erbarmen und schwimmt rüber, während sie die eine Leine holt fällt ihm die zweite ins Wasser, was das hysterische Geschrei weiter steigert. Sabina kann ihm nicht beruhigen, weil dann auch noch ein paar Wespen herumschwirren, vor denen er Angst hat. Währenddessen versuchen seine Eltern ihm von 50m Entfernung zu beruhigen, leider ohne Erfolg. Mit dem Manöver geht es nicht weiter, der Anker ist wieder oben mit einem dickem Büschel Seegras dran, welches von der ca. 6-jährigen Tochter entfernt wird. Die Eltern sind paralysiert, bis ich mich ins Schlauchboot setzte und hinfahre und verspreche ebenfalls zu helfen. Ich empfehle ihm eine Stelle weiter innen in der Bucht, wo es kein Seegras gibt und montiere dann eine Landleine am Ufer ab, während Sabina die Zweite holt. Er lässt dann den Anker ca 50m vor dem Ufer fallen, wo ich es gezeigt habe, während ich schon die Leine an Land festgemacht habe und mit dem Dingi zum Heck bringe. Sabina ist dann auch gleich zur Stelle und endlich ist das Boot dann fest, während der Bub mit dem eigenem Schlauchboot heran rudert. Uns sind diese Eltern mit der Schiffsführung völlig überfordert vorgekommen.
Doch leider ist für das folgende Wochenende Schlechtwetter angesagt, das wollen wir lieber an einem mehr geschützten Ort verbringen.
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