La Linea bei Gibraltar

14 September, 2009 | Kategorie: Segeln 2009 | noch keine Kommentare

Wir liegen seit Montag im Club Nautico von La Linea. Eigentlich wollten wir in der Bucht ankern, doch als wir das erste Mal mit dem Dingi an Land gefahren sind, hatten wir beide nasse Hintern, da der heftige Levante (Ostwind) bereits 100 Meter vom Ufer entfernt, giftige kleine Wellen aufwarf. Am Steg knöpften sie uns dann noch 5 € für das Anlegen ab, da beschlossen wir gleich für 20€ am Tag mit dem Schiff in den Club zu fahren, Wasser und Strom am Steg, und keinen nassen Hintern mehr.

Seitdem versuchen wir die To Do Liste zu verkürzen, was nicht immer leicht ist. Bereits am ersten Tag fragten wir nach einem Mechaniker, da die Wasserpumpe leckt, der kam dann auch eineinhalb Tage später, ohne Werkzeug. Da er schon da war, suchte ich ihm die passenden Schraubenschlüssel raus und er löste zwei Schrauben an der Wasserpumpe, bei den zwei Letzten schüttelte er den Kopf und ich konnte nur “impossibile“ verstehen, daraufhin kitzelte ich ihm seine Telefonnummer heraus und deutete ihm, ich würde ihm anrufen wenn ich die Pumpe ausgebaut hätte. Als ich am Nachmittag endlich fertig war, ging ich noch kurz etwas besorgen. Natürlich kam er genau da wieder, betrachtete die Wasserpumpe und ließ sie am Boot zurück, anstatt sie mit zu nehmen. Am nächsten Tag kam Michael, ein Grazer, der sich um unseren Amateurfunk kümmern sollte, fragte was mit der Pumpe sei und sagte, für dreißig € würde er sie neu eindichten. Ich bat ihm den anderen Mechaniker anzurufen, um ihm auf Spanisch zu sagen, dass seine Dienste nicht mehr benötigt werden und er sich sein Geld abholen soll. Als er dann kam behauptete er zwei Stunden tätig gewesen zu sein und 60 € dafür zu bekommen habe. Berni, ein Bayer den wir zwei Tage zuvor kennen gelernt hatten übersetzte, dass er nur eine Stunde da war, in Wirklichkeit war es ja nur eine Halbe und er nur 30 € dafür bekomme. Da drohte er mit der Polizei und zog dann schmollend ab. Berni sagte ihm noch er solle ruhig die Polizei rufen und meinte zu mir um so Kleinigkeiten kümmern die sich eh nicht. Auch die später gebotenen 40€, um die Sache aus der Welt zu schaffen lehnte er ab. Michael hat dann am übernächsten Morgen die reparierte Pumpe vorbei gebracht, allerdings kostete es 60€, da jeder der getauschten Simerringe bei Volvo 15 € kostete. Ich baute die Pumpe dann wieder ein, was natürlich nicht ohne umfangreiche Demontagen am Motor ging, da die eine Schraube so verbaut war, dass man nicht einmal mit dem Schraubenschlüssel dazu kam. Da sowieso schon alles dreckig war, folgten noch ein Ölwechsel und die Reinigung des Dieselvorfilters, der schon einmal Mätzchen gemacht hatte. Jetzt läuft er wieder und bleibt trocken. Bina hat die Wäsche am Steg gewaschen und auch das Schiff, das schon sehr salzig war.

                Schon am ersten Tag in der Marina hatten wir Manfred und Marlies aus Graz kennen gelernt, die schon seit 5 Jahre auf der Pangea leben, die nicht viel größer als Madaris ist. Wir haben uns öfter gegenseitig besucht, wobei schon das eine oder andere Achterl getrunken wurde. Auch das Taxi nach dem Großeinkauf bei Carrefour haben wir geteilt. Bernie, den Baiern (siehe oben) haben wir so kennen gelernt. Er blieb bei uns an der Reling hängen und fragte.“ Sats ihr direkt aus Wien, dort kenn i nämlich an, den Denzel Wolfi, der hot do so a Autofirma, mit dem wor i imma segln“ Ja, den kennen wir auch allerdings nicht persönlich!  Wir haben dann öfter geplaudert und Bernie hat uns mit dem Auto nach Gibraltar zum Einkaufen geführt und uns an Bord besucht. Er hat uns auch Michael vermittelt, der unsere Wasserpumpe repariert hat und jetzt gerade an unserem Funkgerät arbeitet, weswegen wir auch noch bis zum 17 September hier bleiben werden, dann sollte auch das Funkgerät fertig sein.

 

Am 10 September sind wir nach Gibraltar gegangen, Affen schauen. Dabei sind wir mitten in die Feiern zur Volksabstimmung 1995 geplatzt, der Bürgermeister hat Reden geschwungen, das man geglaubt hat, 20 spanische Regimenter stehen Gewehr bei Fuß, um noch heute Gibraltar zu erobern, alle Gibralties waren in Rot –Weiß gekleidet und alle Geschäfte zu. Durch die Mainstreet bahnten wir uns den Weg durch das Rot-Weißes Meer zur Seilbahn. 16 Pfund und 6 Minuten später waren wir am Gipfel. Während der Fahrt wurden Instruktionen zum Umgang mit den Affen gegeben, da diese gerne Sackerln rauben, um den Inhalt auf Essbares zu untersuchen. Die ersten die wir sahen hockten aber nur phlegmatisch beim Ausgang herum, um von Allen, natürlich auch von uns, geknipst zu werden. Der Wind pfiff über den Grat und es war ganz schön kalt. Über eine enge Asphaltstraße wanderten wir talwärts, immer wieder konnten wir die Berberaffen sehen. Angeblich sollen es 45 sein, mindestens 40 haben wir gezählt. Wenn die Kleinbusse, mit denen man auch hinauf fahren kann, hielten, sprangen ein paar aufs Autodach oder auf die Seitenspiegel und fuhren ein Stück mit. Sie bettelten auch, allerdings stehen 500 Pfund Strafe auf das unautorisierte Füttern. Bina entdeckte noch eine Schlange am Wegesrand, bevor wir endlich wieder Gibraltar Town erreichten. Wir gingen wieder nach Spanien, Bina hat noch die Rollbahn des Flugfeldes fotografiert, den man erreicht Gibraltar nur , wenn man die Rollbahn überquert. Kommt ein Flugzeug, schalten ein paar Minuten vorher Ampeln auf Rot, gleich wenn der Flieger vorbei ist, wird es wieder Grün und Autos und Fußgänger setzen sich wieder in Bewegung.

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