Wir sind von der Zivilisation befallen

25 August, 2009 | Kategorie: Segeln 2009 | noch keine Kommentare

Eigentlich wollten wir heute Vormittag zur Insel Espalmador weitersegeln, doch nachdem wir sehr spät zum Schlafen kamen und das Wetter bewölkt war sind wir noch einmal mit dem Dingi nach San Antonio gefahren.

Auf unserem Stadtplan, den wir gestern von der Tourist Information bekommen haben sind auch verschiedene Geschäfte nach Kategorien bezeichnet. SO sind wir nach dem Supermarkt ins nächste Handyshop und haben uns spanisches mobile Internet geleistet. Da die Internetshops hier wieder alle 4-6 € pro Stunde kosten sind die 4 € pro Tag, an dem man es nutzt, bei unlimitiertem Zugang nicht so schlimm. Leider mussten wir auch noch ein Modem um 44 Euro mit kaufen, obwohl wir ein baugleiches noch von Österreich haben. Aber was solls, seitdem sind wir sozusagen online, und weil der Computer schon in Betrieb ist, haben ich auch noch die DVBT Antenne nach neuen Sendern suchen lassen und siehe da, anders als in Italien fanden sich 40 Sender auf der Sendeliste ein. 20 davon reine Shoppingkanäle, Disney Channel, Discovery und jede Menge Telenovelas auf Spanisch. Sozusagen sind wir heute voll digital drauf.

Aber von Anfang an. Gestern hatten wir am Morgen einen lauten Knall gehört, der wie ein Kanonenschuss klang. Daraufhin kamen jede Menge etwas leiserer Schüsse nach und über San Antonia zog eine Rauchwolke auf. Auch eine einzelne Feuerwerksrakete stieg mitten aus dem Stadtgebiet auf. Sabinas Prophezeiung, gleich die Sirenen der Einsatzfahrzeuge zu hören , erfüllte sich jedoch nicht. So fuhren wir gestern am Vormittag noch die Bettwäsche in die Münzwäscherei, gingen in den Supermarkt einkaufen und aßen Fisch und Chips. Fisch und Chips? Ja, den San Antonio ist fest in britischer Hand, alles ist in Englisch angeschrieben und Fisch und Chips ist doch fast das Einzige was in Großbritannien kulinarisch lockt, oder? Auch laufen die Briten alle nur mit Badekleidung durch die Stadt, leider hatten wir die Kamera nicht dabei um den härtesten Sonnenbraqnd zu fotografieren. Es ist nämlich Usus, frisch angekommen, den eigenen Körper sofort den ganzen Tag der südlichen Sonne auszusetzen. Dementsprechend kann man an der Rottönung die Aufenthaltsdauer abschätzen.Wir schleppten dann noch 10 5l Trinkwasserkanister zum Dingi und düsten wieder zum Schiff zurück. Nachmittags habe ich dann noch die Kabel vom Antennentuner zu den Erdungsplatten ausgetauscht, was natürlich ein komplettes Ausräumen der Steuerbordbackskiste voraus setzte. Nun die Funkergebnisse am Abend waren deswegen auch nicht besser, ich kann noch immer via Airmail keinen Mails verschicken. Der nächste Schritt, die Empfangsstationenliste zu aktualisieren ist gerade in Arbeit.

Nachdem wir dann gestern Schlafen gegangen waren, ertönte Punkt Mitternacht wieder ein lauter Schuss, eine Minute später noch einer und eine weiter Minute später ging etwa 100 m von uns entfernt ein halbstündiges Feuerwerk der Extraklasse los. Die Raketen stiegen direkt über das Ankerfeld, wir waren zeitweise in eine Rauchwolke gehüllt, es war aber trotzdem großartik. Die Raketen explodierten fast direkt über uns , zeitweise waren bis zu 20 Explosionen gleichzeitig zu sehen. Als alles vorbei war, waren wir natürlich hellwach, so sind wir dann heute etwas später aufgestanden. Wir mussten das Schiff komplett säubern, da alles mit einer dicken Ascheschicht bedeckt war.

So endet nun der erste Bericht, der direkt von Bord gesendet wird.

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